Wohnwagen-Makeover - Lackieren des Innenraums

Am 28. April 2021 ging es dann endlich los mit den ersten Lackierarbeiten im Wohnwagen:

Schritt 1: Reinigen und Entfetten

Wenn man im Wohnwagen die Möbel, Decke und Wände streichen, tapezieren oder lackieren will, sollte man die Oberflächen vorher gut reinigen und entfetten. Man weiß schließlich nicht, ob der Vorbesitzer im Wohnwagen z.B. gekocht hat. Da kann sich schnell überall ein Fettfilm absetzen. Und darauf hält keine Farbe oder Tapete richtig.

Hinweis: dieser Beitrag enthält Links mit Produktempfehlungen, die ich selbst ausprobiert und für gut befunden habe. Ich erhalte dafür keine Provision o.ä. Es handelt sich um unbezahlte Werbung.

Daher habe ich den kompletten Wohnwagen (also wirklich jede Ecke) erst einmal mit dem Profi-Reiniger von Geiger Chemie gereinigt. Wichtig: Danach alle Flächen gut mit klarem Wasser abwaschen. 

Zum Entfetten habe ich Molto Anlauger&Entfetter verwendet. Alle Flächen wurden damit entfettet und angelaugt, um einen griffigen und haftfähigen Untergrund zu schaffen. Auch hier ist es wichtig, den Anlauger mit klarem Wasser gut abzuwaschen.

Im Bereich der Essecke hatten wir ja die Verkleidungen mit Gewalt von der Wand gerissen, weil die dort verklebt waren. Die dadurch entstandenen Löcher habe ich mit Pufas Holzkitt verspachtelt. Auch auf der Fläche hinter dem Waschbecken kam der Holzkitt zum Einsatz um Löcher zu kitten, die durch das Entfernen des Spiegels entstanden waren.

Schritt 2: Abkleben

Nachdem alle Flächen vorbereitet waren, habe ich alles abgeklebt. Da ich mit dem Sprühgerät arbeiten wollte, musste ich das Abkleben wirklich sehr penibel machen, da der Sprühnebel wirklich in jede Ritze geht. Zudem musste ich beachten, dass die Sprühkraft ziemlich stark sein kann und dann Abdeckfolien herumflattern oder abreißen können. Zum Abkleben habe ich Goldband und auch Abdeckfolie mit Goldbandstreifen von Schuller verwendet. Ist viel besser als Kreppband, lässt sich leicht entfernen, ist hitzebeständig, man kann es länger kleben lassen und man kann es super verarbeiten. Den Boden habe ich mit Malervlies bedeckt.

     

  


3. Schritt: Schleifen und Grundieren

Zwar ist bei dem Lack, den ich gewählt hatte, das Schleifen nicht unbedingt notwendig, ich wollte aber auf Nummer sicher gehen und nicht später die Arbeit nochmal machen müssen. Also habe ich alle Flächen mit dem Dreieckschleifer und Winkelschleifer angeschliffen. Es reicht, wenn die Flächen leicht angeraut werden. Die verspachtelten Stellen habe ich ebenfalls glatt geschliffen, so dass kein Übergang mehr zu spüren war. Danach habe ich alle Flächen mit einem feuchten Tuch vom Schleifstaub befreit und bin auch nochmal mit dem Staubsauger durch, damit der Boden auch staubfrei war.

Dann ging es an die Grundierung: ich habe dazu den Caparol Capacryl Haftprimer weiß verwendet. Er wurde mir damals vom Malerfachgeschäft empfohlen. Grundiert habe ich dann mit dem Farbsprühsystem von Bosch. Das war eine richtige Sauerei: ich trug einen Ganzkörper-Schutzanzug, Handschuhe, Schutzbrille und Schutzmaske. Da ich noch nie mit so einem Gerät gearbeitet hatte, musste ich erst unzählige Einstellungen testen, um das richtige Sprühergebnis zu bekommen. Innerhalb kürzester Zeit sah ich durch meine Schutzbrille so gut wie gar nichts mehr. Ich arbeitete ja auf engstem Raum und der Sprühnebel war überall. Zum Glück hatte ich mehrere Schutzbrillen gekauft....


Der Vorteil beim Sprühen ist, dass man wirklich in jede verwinkelte Ecke des Wohnwagens kommt, wo man mit Pinsel oder Rolle keine Chance hätte. Der Nachteil ist, man hat den Sprühnebel überall und wenn man nicht gut abklebt auch da, wo man ihn nicht haben wollte....
Tipp: Wenn man z.B. nur Teile der Möbel lackieren möchte, dann macht das mit dem Sprühsystem keinen Sinn. Man müsste wirklich penibelst abkleben und da ist der Aufwand größer, als die Grundierung zu rollen bzw. mit dem Pinsel aufzutragen.



Die Leiter beim Stockbett ist aus Furnier, daher habe ich diese mit dem Isoliergrund Zum Blocken grundiert. Mit diesem Isoliergrund verhindert man, dass Stoffe aus dem Holz in die Farbe ausbluten und bekommt einen guten Halt. 


Schritt: Lackieren 

Die Grundierung habe ich erstmal ein paar Tage gut trocknen lassen. 

Zum Streichen der Möbel, der Wände und der Decke (außer im Bad) habe ich mich für den Kreidelack von Painting the Past entschieden. Das meiste sollte weiß werden. 

Folgende Lacke habe ich gewählt:
Die erste Lackschicht der weißen Farbe habe ich ebenfalls mit dem Sprühgerät aufgetragen. Auch an der Decke. Ich habe dann aber schnell bemerkt, dass der Verbrauch an Lack doch wesentlich höher war, als berechnet, da ich durch das Sprühen deutlich mehr Materialverlust hatte. Die zweite Lackschicht habe ich dann mit Rolle und Pinsel aufgetragen. Hier habe ich mir das Streichzubehör bei Miss Pompadour bestellt:
Tipp: beim Streichzubehör nicht die billigen Rollen aus dem Baumarkt verwenden. Da werdet Ihr keine guten Ergebnisse erzielen. Investiert hier in gute Lackrollen und Pinsel. Am besten holt Ihr diese im Malerfachgeschäft, die beraten Euch dort auch.

Wichtig ist auch, die Lackschichten jeweils gut durchtrocknen zu lassen, bevor man die nächste aufträgt. Da ich eh nur an den Wochenenden am Wohnwagen arbeiten konnte, hatte ich immer einige Tage Trocknungszeit dazwischen.




Den Küchenbereich habe ich am Schluss lackiert. Das Scandinavian Green ist eher ein Grauton und passt für mich super zum Chalk White. Den unteren Küchenblock und die Kühlschranktüre habe ich zusätzlich noch versiegelt mit Zum Versiegeln von Miss Pompadour, da hier ja zum einen die Eingangstüre ist und man dann doch vielleicht mal öfter wo anstößt, und auch die Kühlschranktüre im Durchgangsbereich auch etwas mehr in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Tipp: damit Ihr beim Versiegeln keine Flusen in den Lack zieht, müsst Ihr die Lackrolle vorher gut mit Klebeband abkleben, um Fussel zu entfernen. Außerdem empfiehlt es sich, ein kleines bisschen der Lackfarbe in die Versiegelung zu mischen. Dann fallen mögliche kleine Staubpartikel o.ö. nicht so auf.

 

Die Möbelfronten und Türen habe ich mit nach Hause genommen und dort lackiert. Hier bin ich gleich vorgegangen, wie oben beschrieben. Es war sehr zeitaufwändig, da man immer nur eine Seite bearbeiten konnte. Dazwischen musste ich immer mindestens einen Tag Trocknungszeit einplanen, um die bereits lackierte Oberfläche nicht zu beschädigen. Durch die Lackrolle und meine Verarbeitung hat der Lack eine gewissen Struktur auf der Oberfläche gebildet. Der Lack ist nicht komplett glattgezogen. Das hat mir aber gut gefallen und so habe ich es gelassen.




Und weil mir die silbernen Türgriffe und Drehgriffe nicht gefallen haben, habe ich diese auch gleich weiß lackiert. dazu habe ich die Griffe ebenfalls gereinigt und entfettet und dann mit einem Haftgrundierungs-Spray von Obi grundiert. Nachdem die Grundierung getrocknet war, habe ich die Griffe mit Buntlack Spray von Obi lackiert.


Und auch der vergilbte Besteckkasten aus der Küche musste dran glauben und wurde mit Spray weiß lackiert.



Und so sah es dann aus, als wir die ersten, frisch lackierten Schrankklappen wieder montiert hatten (und im Vergleich dazu das Bild vom ursprünglichen Zustand):



Ich war richtig stolz, als ich diese Etappe geschafft hatte.

Mehr zum Makeover erfahrt Ihr in den nächsten Blogbeiträgen.....

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Kommentare

  1. Wunderschöne was du da aus euerm Wohnwagen gemacht hast.
    Deine Ideen gefallen mit sehr. Und die Tapete erst, ein Traum, sieht so was von wunderschön aus. Und dein Kleber hebt wie eine 1…..

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  2. Vielen lieben Dank ❤️. Zum Tapezieren schreibe ich noch was. Super, dass es bei Dir hält.

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  3. Wirklich toll! Danke für die super Tipps und Verlinkungen. Muss nur noch meinen Mann überzeugen 😄

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  4. Hallo Heike, mit was hast du den Besteckkasten lackiert? Und hast du ihn vorher auch entfettet?

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  5. Sieht toll aus!
    Ich hätte eine Frage: wie viel Liter Grundierung und Farbe hast du dafür gebraucht?

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    1. Das kann ich nicht mehr genau sagen. 1 große Dose Grundierung und Lack bestimmt 6 Dosen.

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